Wolfgang Michal
Umbrüche & Entwicklungen

BILD, du Schwert und Schild des deutschen Volkes!! Erlöse uns!

4. Januar 2012, 15:15

Wie der Boulevard sich zum Leitstern aufschwingt, wie Medien und Politik ineinander fließen und was dabei herauskommt, wenn Grenzziehungen, Maßstäbe und Kategorien verloren gehen. Ein Essay über den deutschen Selbsthass und den Wulff in uns.

Es war klar. Über Weihnachten herrschte Feuerpause. Fest des Friedens und so. Doch dann (in der Januaroffensive) begann die eigentliche Schlacht um den Bundespräsidenten. Mit einem geschickt lancierten Tonbandprotokoll.

1.Teil: Getretener Quark…

Am 12. Dezember 2011 rastete Bundespräsident Christian Wulff auf der Handy-Mailbox des unerreichbaren BILD-Chefredakteurs Kai Diekmann aus. Wegen einer für den nächsten Tag geplanten Enthüllungsstory über seinen Hauskredit. Damit (und vielleicht auch wegen einiger anderer Privatleben-‚Recherchen’) war „der Rubikon“ für Wulff und seine Frau (!) überschritten. Der Inhalt dieses Telefonats gelangte zufällig von der Diekmannschen Mailbox in die Redaktion der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung – und das, obwohl der Bundespräsident sich zwei Tage nach seinem Anruf beim Chefredakteur der Boulevardzeitung für seinen Wutanfall entschuldigt hatte.

Der eklatante Vertrauensbruch durch den Chefredakteur erscheint uns Journalisten presserechtlich, moralisch und politisch vertretbar, weil BILD durch seine tapfere Maßnahme Schaden vom deutschen Volke abzuwenden im Begriffe war. BILD, du Schild und Schwert des deutschen Volkes! Tapfer und ohne Eigennutz sorgst du dafür, dass von deutschem Boden aus nie wieder ein Vorzugskredit aufgenommen werden kann oder Reisekosten generös von Freunden bezahlt werden (denn alle deutschen Redaktionen zahlen – wie es sich gehört – alle ihre Reisekosten selbst, sogar die Auto- und die Reisejournalisten. Da gibt es ein hohes Unrechtsbewusstsein. Und natürlich lässt sich auch kein deutscher Journalist von Rang ein Mercedes-Cabrio zu Testzwecken vors Haus stellen. Wegen der hohen Moral also im deutschen Journalismus – was Sonderkonditionen im Amt angeht – muss dieser kleine Einschub erlaubt sein).

Im Telefonat mit der Diekmannschen Mailbox soll der Bundespräsident wutentbrannt mit dem „endgültigen Bruch“ zwischen ihm und dem Hause Springer gedroht haben. Denn wie man inzwischen weiß, hat es vor dem „endgültigen Bruch“ ein wie geschmiert funktionierendes Zusammenspiel zwischen Wulff und BILD, BILD und Wulff gegeben. BILD saß mit den Wulffs in der ersten Reihe, und die Wulffs wurden von BILD als Glamour-Paar gefeatured und gepampert.

Doch dann muss etwas Schreckliches vorgefallen sein. Etwas, das größer ist als ein Hauskredit. Oder kleiner. Doch der Vorzugskredit war das bessere Aushängeschild für eine Abrechnung, über deren Motive wir nichts wissen.

In hellster Empörung und völlig respektlos wird der Bundespräsident seither in die Enge geschrieben, gerade so, als sei in diesem Land zum allerersten Mal versucht worden, Einfluss auf die Berichterstattung eines Mediums zu nehmen, gerade so, als habe in diesem Land noch nie ein Betroffener eine Veröffentlichung aus Sorge um seinen guten Ruf verhindern wollen.

Kritisiert man die Medien wegen ihrer kanonenkugelgroßen Krokodilstränen, dann bekommt man immer wieder zu hören: Bei Leuten wie du und ich mag eine Vorteilsannahme oder ein lautes Gespräch „unter Freunden“ ja vorkommen, Schwamm drüber, aber der Bundespräsident, mein Gott, der B-u-n-d-e-s-p-r-ä-s-i-d-e-n-t, der kann doch nicht, der muss doch!! Die WÜRDE DES AMTES, die WÜRDE DES STAATSORGANS! Die GLAUBWÜRDIGKEIT mitten in der KRISE!! Da dürfe nun wirklich kein Staubkörnchen eines unlauteren Verhaltens hängen bleiben, sonst wälzt sich der deutsche Bürger nachts ruhelos in seinem Bett – in tiefster Sorge um sein Vaterland.

Selbst Blogger sorgen sich neuerdings um „die Würde des Amtes“ und rufen wegen eines zinsgünstigen Hausdarlehens „eine Staatskrise“ aus. So viel deutsches Pathos hätte man den Netz-Feuilletonisten gar nicht zugetraut. Allerdings auch nicht den Mutwillen, sich Kai Diekmann unbedingt als neuen Ed Murrow schön saufen zu wollen. Wer vor der BILD-Zeitung einen Knicks hinlegen will, muss eben in die Knie gehen.

Das crossmediale Bohei, das um das (politisch eigentlich überflüssige) Amt des Bundespräsidenten veranstaltet wird – ein Amt, das kaum einen Journalisten jemals ernsthaft interessiert hat – ist ein psychohygienisches Rätsel. Und ein Symptom. Aber für was? Gab es im deutschen Journalismus eine moralische Ruck-Rede? War es die Sehnsucht nach dem guten Prinzen? Oder schmerzt einfach die herbe Enttäuschung, dass es wieder nur ein Frosch ist?

2.Teil: …wird brei(t), nicht stark.

In Zeiten des Übergangs mischen sich die Gegensätze. Alte Feindschaften lösen sich auf, sorgsam getrennte Sphären fließen ineinander, Maßstäbe werden relativ, Pro und Kontra kehren sich um. Das freut den Dialektiker (der leider oft für einen Zyniker gehalten wird).

Welche Veränderungen erleben wir also? Wir erleben, wie die BILD-Zeitung auf ihrem verlustreichen Weg zum seriösen, in sich ruhenden LeitBILD der Nation auf hochnervöse Leitmedien trifft, die sich dem Boulevard öffnen und ins „wahre Leben“ stürzen wollen. Verkehrte Welt! (Man lese nur die schmierige Kitschstory über Wulffs angeblich hundsgemein verschwiegene Halbschwester in der WELT).

Die alte Trennung von Privat- und politischer Sphäre ist aufgelöst. Und sie wird weder von den Medien noch von den Politikern zurückverlangt. Politiker entschuldigen ihr Tun (wie Guttenberg) heute ganz selbstverständlich mit ihrem fordernden Familienleben. Und Familien (wie die Wulffs) treiben ihre Politik im Familienverband (im engeren und weiteren Sinne). Chefredakteure, die sich einst vornehm im Hintergrund hielten, drängen heute wie Stars in die vorderste Reihe und werden zum Gegenstand von Klatsch-Reportern, während echte Schauspieler angesichts der Weltereignisse zu seriösen Publizisten reifen (Clooney, Penn, Redford, Eastwood). U wird E, und E wird U. Das Interdisziplinäre, das Grenzüberschreitende, das „überraschend andere“ wird ja in Wissenschaft und Kultur bevorzugt gefördert.

Auch Bundespräsidenten sind heute „erfrischend anders“ – zum Leidwesen vieler Leitartikler. Es sind keine „Amtsträger“ mehr aus dem Bilderbuch-Sozialkundeunterricht der Adenauer-Ära, sondern normale Mitbürger, Zeitgenossen, genauso fehlbar, genauso impulsiv, genauso gierig, genauso faul, genauso bieder und genauso liebenswürdig wie Otto Normalverbraucher, Lieschen Müller oder Max Mustermann. Und umgekehrt sind wir alle längst zu Bundespräsidenten geworden, schwingen öffentliche Reden zu allen möglichen Themen (kommentieren!), verleihen Orden (Likes), schütteln Hände (auf Twitter und Facebook) und schauen genauso interessiert wie Wulff „auf Dinge“ (#ChristianWulffLookingatThings). Wulff ist der ideale Präsident inter pares. Diese frohe Botschaft – mutig vertreten – hätte seine Präsidentschaft retten können.

Blogs und Leitmedien, früher zerstritten wie die Kesselflicker, verschmelzen heute zu einer einträchtigen Super-Macht, die Rücktritte erzwingen (#notmypresident) und neue Kandidaten küren will (#mynewpresident). Politiker werden umgekehrt zu Medienfiguren und richten ihr Benehmen danach aus. Ein Bundespräsident inter pares findet eben nichts dabei, sich auf der Mailbox eines Chefredakteurs so rüpelhaft zu benehmen wie es Chefredakteure sonst gegenüber unbotmäßigen Mitarbeitern tun. Alle fallen irgendwie aus der Rolle. Alle überschreiten ihre Grenzen. Alle leiden unter dem Peter-Prinzip. Kontrollverlust? Eher Koordinatenverlust. Und Emanzipationsgewinn.

Politiker benehmen sich heute so selbstverständlich daneben (und finden nichts dabei) wie Piraten staatstragende Statements abgeben (und nichts dabei finden). Medien werden zu politischen Akteuren, und politische Akteure halten (oder erschreiben) sich Medien („Er kann es!“). Fraktionen und politische Sitzordnungen lösen sich auf. Konservative stellen die Systemfrage viel bereitwilliger als Linke, und Linke loben überschwänglich Ludwig Erhards zigarrenrauchumwölkte Marktwirtschaft. Hinten und vorn, oben und unten, links und rechts sind so verdreht und vermischt wie im Karneval.

Unsere Zeitungen machen es vor. Große Themen werden kleingedruckt, und kleine Themen zu Schlagzeilen aufgeblasen. Die Titelseiten von Tageszeitungen machen – wenn man sie miteinander vergleicht – den Eindruck, als würden sie auf verschiedenen Planeten erscheinen. Ihre Themen-Gewichtung ist an den meisten Tagen willkürlich und anhand der realen Ereignisse nicht mehr vorhersagbar. Ein lächerlicher Hauskredit entfacht einen moralischen Tsunami, während die für Millionen Menschen tödliche Börsenspekulation mit Rohstoffen („Wetten auf Hunger“) nur in kleinen Publikationen wie den „Blättern für deutsche und internationale Politik“ Beachtung findet. Die Titelseiten der überregionalen Tageszeitungen sind heute durchzogen von Glossen und Gags, während sich die Feuilletons vor Leitartikeln kaum retten können. Vermischung und Auflösung der Grenzen und Kategorien auch hier. Und Emanzipation.

Die alten Strukturen zerfließen und werden allmählich zu Brei. Zu einer zähen Soße, die schmatzend und schlürfend in den Schlund eines schwarzen Loches namens Deutschland tropft. Weil uns dies ängstigt und aufregt, kühlen wir unser Mütchen an einer Symbolfigur. Denn Wulff ist der, in dem das Unbehagen an unserer Kultur zusammenfließt. Er ist der Phänotyp der Vermischung. DER MIXXER. Dieser Bundespräsident mixt das Private mit dem Politischen, das Hohe Amt mit den niedrigen Beweggründen, die Repräsentanz mit der Ehefrau, das Christentum mit dem Islam, die Aufklärung mit der Vertuschung, die kleinen Verhältnisse, aus denen er emporgekommen ist, mit den hehren Ansprüchen, die ein starkes Deutschland (aka BILD) an seinen Präsidenten stellt. Ein Versöhnler und Vermischer wie Wulff bleibt immer Mittelmaß. Denn er ist das Spiegelbild unseres Landes, er ist wie wir. Keine Leitfigur, kein Wegweiser, keiner, der Klartext redet und große, wenn’s sein muss Gaucksche (Spar)Ziele formuliert. Der sanfte Wulff will bloß gut leben. In seinem Amt ist er die Geldsorgen endlich los. Das vor allem – diesen Mangel an deutschem Idealismus – werfen wir uns und ihm als dem „obersten Repräsentanten“ vor. Es ist banaler Selbsthass.

Denn eines Tages, das ist im Unbehagen an der Kultur schon zu spüren, wird das schwarze Loch namens Deutschland so übervoll sein mit zähem Vermischungs-Brei, dass es durch den Druck seines Eigengewichts explodiert. Erst dieser Urknall wird die Dinge wieder trennen und auseinandertreiben, und ein neues (politisches) Koordinaten-System etablieren. Allerdings: Wann dieser Brei explodiert und wie das neue Koordinatensystem aussehen wird, das wissen wir noch nicht.

Fragen wir am besten BILD!

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93 Kommentare

  1. Bravo! Endlich werden die Ereignisse mal in den Kontext gestellt und richtig eingeordnet. War das nicht früher™ Aufgabe des Journalismus?

  2. Ich will nicht von den guten, hier formulierten Gedanken ablenken. Denn es lohnt sich, sich mit denen gründlich zu beschäftigen. Aber mir fiel gerade dieser Text über die amerikanischen Medien und die gestrigen Vorwahlen in Iowa in die Hände. Und darin befindet sich ein Gedanke über die Art und Weise, wie Journalisten in den USA eine Kommunikationskultur der Rituale geschaffen haben, der sehr gut hierher passen könnte. Wer den NYU-Professor Jay Rosen nicht kennt. Er gehört zu den sehr empfehlenswerten Vordenkern im Milieu http://pressthink.org/2012/01/a-viewers-guide-to-iowa-caucus-coverage/

  3. Der ablaufende Medienwandel vollzieht sich ja nicht grundlos. Ohne Kompass gibt’s kein Leit-Medium – und ihren Leitstern haben unsere journalistischen Flaggschiffe als unnützen Ballast längst über Bord geworfen. Seither geht die Reise, wohin der betriebswirtschaftliche Wind sie weht, heute hier, morgen dort.

    Ohne Zielsetzung hilft auch kein auflageförderndes Remmidemmi, kein Tanz auf allen Hochzeiten, kein großes Fressen auf jedem Captain’s Dinner – und die Weisheit der medialen Masse, die sich unter diesen Umständen ihre Medien jetzt selber schreibt, ist größer als der müde, massenmediale Gestus von Meinungssöldnern und Großwildjägern, die aus der Zeit gefallen sind und mit Jagderfolgen von Anno Dunnemals renommieren.

    Nur, weil ich in diesem Kaspertheater keine Sympathien für Krischan Wulff hege, entwickele ich noch lange keine für Kai Diekmann und seine Entourage. Diesen Rosenkrieg kann man sich nur von oben betrachten …

  4. Das ist die vorweggenommene Perspektive des Historikers …

  5. Danke, Danke, Danke, Danke,… 1.000 Dank!

  6. dieser text von wulff, und ich hätte ihn für einen staatsmann gehalten. so bleibt er der ängstliche schulbube, der vor der klasse steht und sagt „ja, ich habe abgeschrieben, und ich will’s nie wieder tun“. ich will kein mitleid haben mit meinen chefs.

  7. DANKE für diesen absolut genialen und länsgt überfälligen Artikel!!!

  8. Nichts desto trotz: Was heisst hier „Kesselflicker“? Herr Michal möge seine Wortwahl überdenken und die ratlos rethorisch selbstherrliche Zuspitzung seiner Gedanken. „Nach mir der Urknall“

  9. Seit langem das Beste was ich lesen dürfte. Danke!

  10. Grandios! Perfekt analysiert und beschrieben. Vor allem für die Heuchler ein Lesebefehl.

  11. Gelassen und nachdenklich die Rolle der BLÖD-Zeitung hinterfragt: Das war fällig.
    @Jürgen Kalwa: Danke für den Rosen-Link!

  12. Nicht schon wieder…
    Mittlerweile verstehe ich aber das Prinzip Ihres Denkens:
    Es ist alles von der Bild eingefädelt und deswegen gucken wir jetzt, wer schlimmer ist, die Bild oder Wulff. Und da die Bild ja schlimmer ist, ist die ganze Debatte um Wulff ein heuchlerischer und hetzerischer Komplott. Und da alle Medien der Meinung sind, dass Wullf ein korrupter, nepotistischer Lügner ist, sind alle mal wieder auf die BILD, bzw. den hetzerischen Boulevard hereingefallen.

    Die Wertmaßstäbe sind z.T. genau die gleichen, die ich beim letzten Male bemängelt habe:
    -war doch schon immer so (sic!), dass „Betroffene“ (wtf?!) sich gegen negative Berichterstattung wehren
    – plötzlich kommen die bösen kleinen süßen Killer-Blogger und argumentieren plötzlich mit Moral- und das im Internet, wo es doch gar keine mehr gibt!!!
    -Außerdem ist der BP eh nur der Grüßaugust, den keiner ernst nimmt (auch wenn er die Regierung kontrolliert, Gesetze votieren kann und die Regierung/den Staat abseits des Tagesgeschäfts repräsentiert)
    -außerdem sind wir doch alle genauso, wir haben plötzlich alle wie der BP eine Stimme, die gehört wird und natürlich nehmen wir alle Vorteile mit, die wir kriegen können (natürlich auch wieder die von Bild beworbenen Produkte und haben die BILD-Meinung)
    – die Linken sind plötzlich konservativ und die Kons stellen die Systemfrage (hä?!)
    -und außerdem geht die tolle Welt kaputt, weil sich ja alles ändert

    Öhm, (und nun schreibe ich wieder fast das gleiche wie beim letzten Mal)
    – Ja, die Welt ändert sich.
    – Ja, mehr Leute haben eine eigene Stimme.
    – Ja, Nepotismus und Heuchelei bei Volksvertretern werden – auch dank besserer Informationstechnik- heute kritischer betrachtet als früher.
    – Ja, auch die Mainstreammedien berichten jetzt kritischer.

    Ich frage mich jetzt nur noch, ob Sie einfach ein BILD-Basher sind oder ob sie wirklich soviel Angst davor haben, dass sich etwas ändert.
    Ich verabscheue die BILD übrigens auch, aber wenn sie über Tatsachen, die die Bild lanciert, reden, messen Sie die Tatsachen bitte nicht mit einem Maßstab, der die Tatsachen ausblendet, nur weil die Infos von der Bild stammen.

  13. re: struckturwandel der medialen öffentlichkeit

    die reichweite von blogs wird im deutschen kontext gnadenlos überschätzt. twitter und vor allem facebook haben reichweiten aufgebaut, aber blogger werden immer noch, wenn sie nicht gerade von spon verlinkt werden oder in der faz bloggen, kaum wahrgenommen. und selbst twitter ist außerhalb der irgendwasmitmedienblase eher kaffeekränzchen denn barrikade. gibsons zukunft ist immer noch sehr ungleichmäßig verteilt und wird es auch bleiben.

  14. Ein guter und bedächtiger Artikel mit schönen Seitenhieben. Ich habe nur 2 Probleme damit. Das erste ist ein marginales, beim zweiten bin ich mir nicht ganz sicher.

    1. Manch ein oberflächlicher Leser könnte das als Verteidigungsrede der Art „ist doch nur eine BILD-Kampagne aus undurchsichtigen Gründen“ fehlinterpretieren. So ist es nicht gemeint, aber ich bin mir bei einigen, die diesen Link in den vergangenen Stunden gepostet haben, da durchaus unsicher … Dass der Prozess von der BILD-Zeitung angestossen wurde (war das wirklich der Initialzünder?) und sicherlich auflagenträchtig ist, entwertet nicht zwangsläufig sämtliche sich daraus ableitenden Implikationen. Eine solche Interpretation würde ich als fehlgeleitetes Lagerdenken betrachten.

    2. Es gibt im deutschen Kulturkreis den Begriff des „faustischen Pakts“ Ich denke, Wullf ist einen solchen eingegangen. Ein solcher Pakt hat zwei Unterzeichner. Der eine tut, was er archetypisch tut. Der andere hat einen freien Willen – und trägt damit letztendlich auch die Verantwortung für die Konsequenzen.

    Ich denke darin liegt – bei aller Kritik an einer sensationsgeilen oder gar scheinheiligen Medienwelt – auch ein Blickwinkel, der nicht vergessen werden sollte. Es wundert mich ein bisschen, dass dieser Begriff in dem ansonsten sehr schönen Artikel nicht einmal erwähnt wurde …

  15. “ Zu einer zähen Soße, die schmatzend und schlürfend in den Schlund eines schwarzen Loches namens Deutschland tropft.“

    diese aussage impliziert das es anderswo anders wäre, aber gerade dieses anderswo hat aufgehört zu existieren in der globalen welt*.

    *nein das ist keine tautologie unsere welt war frührer kleiner.

    „Weil uns dies ängstigt und aufregt, kühlen wir unser Mütchen an einer Symbolfigur. Denn Wulff ist der, in dem das Unbehagen an unserer Kultur zusammenfließt. Er ist der Phänotyp der Vermischung. DER MIXXER.“

    wulff wie guttenberg sind zwei denen man endlich mal was auf’s brot schmieren konnte. etwas formulierbares quasi gerichtsfestes. mehr als nur das allgemeine aber sichere unbehagen an der verlogenenheit und systemischen korruption der wirtschaftsherrschaftsverhältnisse. sie würden sich wundern wieviel kompass außerhalb der welt des gehobenen panta rhei noch vorhanden ist und sich den neuen verhältnissen widersetzten will aber den pudding nicht zu nageln bekommt.

  16. Chapeau und vielen Dank für diese Ausführungen. Die Welt ist im Wandel und trudelt immer schneller in einen Zustand, den wir nicht mehr lenken können. Da ist doch so eine „Affäre“ recht sinnvoll, um unsere Gedanken anzuregen udn vom wesentlichen abzulenken. Ist ja auch nicht so schön über die Auswirkungen der Spekulationen auf Nahrungsmittel nachzudenken und sich darüber zu empören. Ne,ne so ein Wulff passt da ganz gut und viele machen mit. Ich beteilige mich nicht daran und die „Diskussionen“, sofern man diese als solche bezeichnen kann, finde ich unsäglich.

    Daher ist Ihr Text für mich eine Art Abschlussbericht, der alles auf den Punkt bringt. Danke dafür!

  17. Herzlichen Dank für dieses gelungene, präzise Statement. Mich befremdet diese Entwicklung gleichermaßen, wie sie mich fasziniert.

  18. […]und ihren Leitstern haben unsere journalistischen Flaggschiffe als unnützen Ballast längst über Bord geworfen. Seither geht die Reise, wohin der betriebswirtschaftliche Wind sie weht, heute hier, morgen dort. […]

    Wenn der falsche Leitstern gewählt wird, wird auch in die falsche richtung gesteuert

  19. Herzlichen Dank für diesen präzisen und klugen Kommentar. Mich befremdet diese Entwicklung gleichermaßen, wie sich mich fasziniert.

  20. Huiuiui, Herr Michal.

    Man kann nicht die Verquirlung, das Mittelmaß und den Selbsthass beklagen und sich mit der metaphysischen Behauptung der Dialektik davonstehlen wollen.

    Nun, Herr Wulff ist wohl nur noch der gewesene Merkelwunschkandidat. Ich dachte immer, unser Bundespräsident, der als so eine Art Ersatzmonarch ins Grundgesetz hineindesignt wurde, würde gewählt werden über die Bundesversammlung. Die aber ist eher so eine Art Wahlmännerundfrauenveranstaltung wie in den USA.

    „Leitmedien“ vs. „Boulevard“ vs. Online“ – gimme a break. Statt sich mit den wirklichen Problemen dieser Welt zu befassen, sie zu analysieren, einzuordnen und zu werten, sind Neiddebatten populär – das verkauft.

    Ob nach dem Knall alles besser wird, wage ich nicht zu prophezeien, aber dieses Geschwafel von „Würde“ und „Würdigkeit“ etc. (Kann mir einer mal den Art.1 in seiner Bedeutung genau erklären?) zeigt nur Eines: Es muss irgendetwas mit dem Konjunktiv zu tun haben

    Castingshows mitTelefonabstimmmungen für Politiker (und „Märkte“ ?).
    Medien nur noch als Meinungs- und Emotionssuhlen.

    Der Rest ist Rock´n Roll. Und nicht so widerwärtiges, kleinkariertes Hypothekendarlehenzinsenvergleichen.

    Wir sollten froh darüber sein, nicht solche „Freunde“ wie Diekmann, Geerkens oder Maschmeyer zu haben.

  21. “ Ein lächerlicher Hauskredit entfacht einen moralischen Tsunami, während […]“ – für mich ein Aspekt, über den es sich mehr nachzudenken lohnt, als es in der aktuellen Debatte der Fall zu sein scheint.
    Geradezu ein Meisterstück der Manipulation, des Tanzes von Marionetten – was sich hier gerade abspielt.
    Für mich ist es eine überaus spannende Frage zu erforschen, warum diese Debatte aktuell so geführt wird, wie sie geführt; von wem sie geführt wird (offensichtlich und auch weniger offensichtlich im Hintergrund) und wer die wirklichen Nutznießer sind….

  22. Messe jeden Menschen an dem Maßstab, mit dem er selbst misst.
    Wulff fordert bei anderen Politikern wegen ähnlicher Vergehen einen Rücktritt -> fordere einen Rücktritt von Wulff wegen einem ähnlichen Vergehen.
    Wulff beruft sich auf seine Ausübung des Amtes als Bundespräsident, um Kritik als Schädigung der Amtswürde anzuklagen -> klage Wulff an, wenn er selbst etwas unmoralisches tut, aber nun wieder wie ein normaler Bürger behandelt werden will.
    Wer Würde in Anspruch nimmt, muss würdevoll handeln. Wer sich als moralische Instanz aufspielt, der muss moralisch handeln.

    Ich denke, es geht den Menschen weniger um die konkreten Vergehen, als vielmehr um die Doppelzüngigkeit des Herrn Wulff. Und die Froderung, dass Herr Wulff den Ansprüchen genügen muss, die er anderen stellt und deren Vorzüge er selbst in Anspruch nimmt, das finde ich ein sehr legitimes Ziel.

    Machen sicher viele, aber die sind eben nicht auf diese Art erwischt worden. Siehe Kommentar 20. Kein Raser ist je mit dem Argument davon gekommen, es würden ja viele Menschen rasen.

  23. Großartiger Text, danke dafür!

  24. Ein Artikel der „viel Gutes und viel Neues bringt. Nur das Gute ist nicht neu, und das Neue ist nicht gut.“
    Natürlich liest niemand die Bild (höchstens den Sportteil), und spätestens seit der „verlorenen Ehre der Katharina Blum“ wissen wir, welch Teufels Machwerk dieses Blatt ist. Aber es ist auch ein Stimmungsbarometer, und in wie weit Medien wiedergeben oder „Meinung“ BILDen sei dahingestellt, gilt es doch für alle Medien gleichermaßen.
    Guckst Du vielleicht hier, ist auch eine „Meinung“, und da finde ich mich eher wieder, als in diesem „zähem Vermischungs-Brei“ – besser kann man diesen Blog-Beitrag gar nicht klassifizieren.
    http://www.fussball-musik-und-der-ganze-rest.de/2012/01/05/ein-opfer-der-medien/

  25. Punktlandung. Ein ganz vorzüglicher Artikel. Merci!

  26. Es war ein Genuss diesen Essay von Anfang bis Ende zu lesen.

  27. Genial auf den Punkt gebracht!
    Irgendwo habe ich gehört: Wer mit BILD in die 30 Etage fährt, kann sich sehr rasch im Keller wiederfinden.

  28. Wunderbar kluge Analyse, vielen Dank dafür!
    Man wird im Moment wirklich fast irre angesichts dieser unfassbaren Hysterie. Und alle, alle machen sie mit!
    Was für eine Punktlandung Ihr Kommentar ist, zeigt exemplarisch der Artikel von Jakob Augstein auf SPON
    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,807275,00.html
    Weiß wirklich nicht, ob ich da lachen oder weinen soll

  29. Hervorragender Artikel, vielen dank!

  30. Die apokalyptische Vision (Wunschvorstellung?) am Schluss verdirbt mir alles. Was ist den so schlimm an Mittelmaß und Vermischung? Woher Ihr Hass auf Leute, die bloß gut leben wollen? Wie kommen Sie darauf, dass ein 71-jähriger Ex-Pfarrer aus dem Osten derjenige wäre, der Deutschland etwas sagen könnte – oder dass Deutschland es nötig hätte, sich von ihm etwas sagen zu lassen? „Gaucksche Sparziele“? Bitte nicht!

  31. Lieber Herr Michal,
    schöner Artikel. Das Rätselhafte wird einem im Übrigen sehr schnell klar, wenn man sich die Zahlen anschaut, die derzeit zur EURO-und Bankenrettung bereitgestellt werden. Das ist reines Ablenkungsmanöver und soll die „Massen“ ruhig stellen, sonst käme es unweigerlich zu einem Bankenrun.
    Halten Sie das für eine abstruse Verschwörungstheorie? Dann warten Sie’s ab. 😉

    Trotz allem heitere Grüße
    Martin

  32. Ich sehe die Blase immer noch nicht. Es gibt diese Entwicklung nicht. Ein Wulff ist nicht schlimmer als ein Filbinger, Strauß, Kohl oder Herzog. Es hat sich die Wahrnehmung geändert, nicht das Wahrgenommene.

    [OT Reine Pingeligkeit: Sie sollten sich noch einmal mit den Begriffen Schwarzes Loch, Masse und Gewicht auseinandersetzen. Ihr Bild ist rechts schief.]

  33. @daMasta (16) Worauf stützen Sie Ihre Vermutung, dass ich gegen Veränderungen sei? Ich schreibe doch die ganze Zeit über Veränderungen.

    @Markus Breuer (19) Faustischer Pakt, ja. Der ist auch in dem Klassiker enthalten: „Wer mit BILD im Aufzug in den 30. Stock fährt, fährt auch mit BILD wieder nach unten.“
    Schade, dass die Interviewer von ARD & ZDF das nicht thematisiert haben.

    @westernworld (20) Vermutlich haben Sie recht mit dem Brotaufstrich. Wulff wie KTG sind Symbolfiguren des Unbehagens (Wettertannen/Watschenmänner). Allerdings sehe ich zwischen Wulff und KTG einen Unterschied – nicht im Kommunikationsverhalten, sondern in der vorausgehenden Tat.

    @Alan Posener (38) Bei dem, was Ihnen die Laune verdirbt, könnten Sie – zumindest handwerklich – recht haben. Bei den übrigen Fragen haben Sie entweder den Beitrag nicht verstanden oder aber (was ich eher glaube): Sie denken noch um eine Ecke mehr als ich.

  34. Sehr geehrter Herr Michal,
    Gott sei Dank gibt es in diesem selbstgefälligem, selbstgerechten Geschrei wenigstens eine Stimme, die die Maßstäbe wieder halbwegs zurechtrückt und die absurde Zumutung, uns ausgerechnet die Bildzeitung als unerschrockene Bannerträgerin der Pressefreiheit zu verkaufen, beim Namen nennt.
    In einem Punkt kann ich Ihnen aber nicht zustimmen: Es handelt sich bei dem ganzen Brei nicht um breitgetretenen Quark, sondern – wenn Sie die derbe Wortwahl erlauben – um gequirlte Scheiße, und sie muß auch nicht erst explodieren,sondern sie fliegt uns schon seit geraumer Zeit um die Ohren,
    Mit freundlichen Grüßen,
    Norbert Paul
    Am Eichrain 11
    74629 Floßholz
    Gde. Pfedelbach

  35. Danke für den Hinweis, Jens.
    Und Jürgen Kalwa, Maria Rasche, Raul Katos und Jan Höppner für die interessanten Links.

    Die Frage ist: Können wir uns Kai Diekmann als Ed Murrow denken? Geht das in unseren Kopf?

  36. @ Alan Posener,

    hallo aufgewacht, Alan Posener. Mir scheint, da haben Sie etwas total missverstanden. Vielleicht noch mal lesen?

  37. Interessante Gesamt-Einordnung der Vorgänge – nur kann ich (bei aller Antipathie gegen Herrn Diekmann) diesen „eklatanten Vertrauensbruch“ nicht erkennen, von dem Sie hier schreiben, Herr Michal.

    Ist der Chefredakteur von Europas größtem Boulevardblatt samt seinem Anrufbeantworter an das Beichtgeheimnis gebunden oder was? Immerhin dauert es zwei lange Tage, bis es dem Staatsoberhaupt einfällt, dass dieser erste Anruf vielleicht doch nur eine mittel- bis garnichtsogute Idee war. Zwei Tage, in denen dieser Anruf Gegenstand von Redaktionskonferenzen und Kollegengesprächen ist.

    Markus Breuer hat weiter oben vom „faustischen Pakt“ gesprochen, und das trifft den Nagel m.E. auf den Kopf. Die Ansage „Wer mit uns den Fahrstuhl rauf fährt…“ könnte in der Tat von Mephisto persönlich stammen. Und ich kann mir kaum vorstellen, dass Wulff diese Implikationen nicht klar waren, als er sich in diese spezielle Medienpartnerschaft mit Homestories etc. einwickeln ließ.

    Natürlich ist es eine reichlich bizarre Wendung, dass hier nun ausgerechnet das Gossenblatt den Gralshüter der Pressefreiheit geben darf. Aber ist das jetzt schon die Umwertung aller Werte oder das schwarze Loch? Mer waases net – und am Ende reproduziert dieser Artikel genau den zähen Brei, den er zu beschreiben versucht. Die (wie ich finde durchaus bedenkenswerte) Hypothese, dass die Entrüstung über das Staatsoberhaupt letztlich auch aus einem Selbsthass resultiert, geht da leider ein wenig unter.

  38. @mark793: Ich habe geschrieben: „Der eklatante Vertrauensbruch durch den Chefredakteur erscheint uns Journalisten presserechtlich, moralisch und politisch vertretbar…“ Bei „uns“ bin ich natürlich mit im Boot. Es ist die klassische Abwägung zwischen Persönlichkeitsrecht und öffentlichem Interesse. Allerdings hat sich Wulff hinterher entschuldigt, d.h. das Gesagte zurückgenommen. Es trotzdem zu veröffentlichen, wäre nur dann gerechtfertigt, wenn es um einen handfesten politischen Skandal ginge. Tut es aber nicht. Und deshalb ist der eklatante Vertrauensbruch zumindest grenzwertig.

  39. Bravo!

    In der Tat haben viele Mitbürger inzwischen vergessen, was mit der „grundgesetzlich“ garantierten Presse- und Meinungsfreiheit gemeint ist (nämlich daß der „Staat“ und seine Organe die entsprechenden Presseeinrichtungen nicht z.B. durch Zensur behindern darf, und wenn, dann nur unter sehr eingeschränkten Bedingungen). Leider weiß der Wulff das auch nicht mehr.
    Allgemein scheint man anzunehmen, daß Journalisten sowas wie Narrenfreiheit besitzen, und unantastbar sind. Wehe, wenn jemand „Kackpresse“ sagt!
    Das Gerede über das „Amt des Präsidenten“, welches „beschädigt“ wird, geht mir (und einigen anderen?) auch mächtig auf den Senkel. Was soll solches Gerede eigentlich bedeuten?

  40. @# 48: Güterabwägung zwischen Persönlichkeitsrecht und öffentlichem Interesse trifft den Sachverhalt m.E. besser als Vertrauensbruch (schon allein, weil letzteres impliziert, dass irgendjemand Herrn Diekmann in seiner Eigenschaft als Bild-CR ernsthaft für eine Vertrauensperson halten könnte ;-)) Ich glaube Bild & Co. ja auch kein hochfliegendes Motiv für eine Handlung, wenn ein niedrigeres als Erklärung zur Auswahl steht. Aber jetzt hat sich Wulff mit seinen Einlassungen zu dem Vorgang noch weiter in die Ecke manöveriert. Für eine Bitte um Aufschub hätte er sich hinterher nicht entschuldigen müssen. Also was stimmt denn jetzt? Selbst wenn zu dem Zeitpunkt des Anrufs und der folgenden Entschuldigung der politische Skandal noch nicht handfest genug gewesen sein mag, um die Ansage auf Band sofort publik zu machen – das kann ja alles noch werden.

  41. Drei Figuren fallen mir aus dem Stand ein, die den Teufelspakt mit der ‚Bild‘ geschlossen haben: Gerhard Schröder, Karl Theodor zu Guttenberg und Christian Wulff. Alle drei legten klatschend eine Bauchlandung hin, als das Blatt sie um der Auflage willen fallen ließ – wobei der Schröder es immerhin noch bis zum Gasmann brachte.

  42. Und zum zweiten Mal ein Text zu dieser ganzen lächerlichen Affäre auf ihrem Blog, der allen anderen Bloggern und Internetschreihälsen in seiner Reflektiertheit und Betrachtungsschärfe meilenweit vorraus ist. Danke.

  43. @Klaus: Schröder ist nun wirklich ein anderes Kaliber, vor dem hat sogar Diekmann…sagen wir: Respekt.

    Raventhird: Ich finde das Netz großartig 🙂

    Und ich glaube, niemand freut sich derzeit so sehr auf das Dreikönigstreffen der FDP wie Wulff.

  44. Selbst Schuld. Dabei weiß doch jeder wer sich mit Bild anlegt hat verloren. Die werden jetzt schon dem Wulff zeigen wer der wahre Herrscher in Deutschland ist

  45. Ist das denn so schwer? Natürlich sorgt sich kein Mensch um „die Würde des Amtes“, aber es gibt völlig nachvollziehbare Interessen, diese Strohpuppe aus dem Amt zu kicken. Man schaue sich nur einmal an, wie viele Versuche es gab, den Bundespräsident zu petitionieren, ein dilettantisches und verfassungswidriges Gesetz zu blockieren. Damit das irgendwann einmal Erfolg hat, braucht man natürlich eine Person in diesem Amt, die von höheren Motiven als seinem eigenen Geldbeutel oder der Parteitreue geleitet ist.

  46. @mark793 Beichtgeheimnis? Das zeigt doch, welche Postion Sie im Geiste einem Herrn Diekmann zugestehen.

    Herr Diekmann mag der Chefredakteur der größten Boulevardblattes Europas sein, aber das adelt nicht, das brandmarkt.

    Das ist Herrn Wulff vorzuwerfen: Zu glauben, dass ein Anruf beim „Medienkumpel“ Diekmann, der in Vormals noch inszeniert hat und mit dem er gut Freund war, helfen würde das Übel abzuwenden.

    Das war die Naivität des Herrn Wulff, zu glauben in Diekmann einen Freund zu haben oder zumindest einen Menschen, der abwägt zzwischen Persönlichkeitsschutz und öffentlichem Interesse. Herr Wulff hat schlicht und naiv nicht realisiert, dass bei Herrn Diekmann der Gradmesser gehörig verbogen ist.

    Und das war der Vertrauensbruch Diekmanns: Einem in diesem Fall naiven Menschen in den Rücken zu fallen und eine Art persönlichen Rachefeldzug zu inszenieren. Was hat Herr Wulff getan, womit er das verdient hat? Wahrscheinlich nichts. Denn Herrn Diekmann geht es höchstwahrscheinlich nicht (nie?) um die Aufdeckung von Ungeheuerlichem sondern schlicht um Auflagenhöhe.

    Alles was Recht ist, aber da fickt (pardon!) man auch schon Mal den Bundespräsidenten!

  47. Die Bildzeitung allein ist nicht kampagnenfähig. Spiegel, Süddeutsche, FAZ und Zeit müssen mit ins Boot. Dann folgen auch ARD und ZDF und die Regionalzeitungen sowieso.
    Und schon längst geht es nicht mehr um Herrn Wulff, sondern um Frau Merkel. Das ist der Tenor der bereits anlaufenden nächsten Kampagne der Medienmafia. Dabei ist es egal, ob oder wann Herr Wulff zurücktritt. Solange er bleibt, ist Frau Merkel schuld. Gibt er auf, ist sie gescheitert.
    Anschließend wird wieder Herr Steinbrück hochgeschrieben.

  48. @Wolfgang Michal: Ja, habe ich gesehen. Auf den ersten Blick gar nicht dumm. Wenn Bild den Wortlaut oder gar eine Audiodatei jetzt trotzdem öffentlich macht (sei es direkt oder an andere Medien weitergespielt), wäre dies eine wesentlich gravierendere Grenzüberschreitung als die bisherigen Indiskretionen, und das könnte schon auf Bild zurückfallen – es sei denn, die Diskrepanz zwischen dem, wie Wulff das Telefonat darstell und was die Aufzeichnung hergibt ist so unüberbrückbar, dass er die größere A-Karte hat dabei. Egal, wie schlecht sich Wulff bei den Öffis im Interview verkauft hat, dieser Ball liegt jetzt erst mal bei Bild im Feld. Und ob sich Bild einen Gefallen damit täte, ihn zurückzuspielen, tja, schwierig.

    @#59: Wenn Sie das Stichwort „Beichtgeheimnis“ in seinem Kontext und auch im Zusammenhang mit meinem Kommentar # 50 nochmals aufmerksam lesen, werden Sie womöglich feststellen, dass wir da recht nah beieinander sind. Wie gesagt, ich glaube den Bild-Leuten kein hochfliegendes Motiv für eine Handlung, wenn ich auch ein niedriges finde. Und eines haben Sie ja genannt.

  49. @ mark793: Die Bild hat doch schon ganz ‚honorig‘ und ’seriös‘ gesagt, dass sie den Wortlaut selbstverständlich jetzt nicht mehr veröffentlicht, weil der Präsident das so wünscht (*schlipsgeraderück* bei Diekmann). Prompt steht Wulff wieder als der Große Intransparente dumm in der Landschaft herum, der die freie Berichterstattung behindert. Dieser Provinzonkel – im Kern ist er das in meinen Augen – ist zu schlicht im Gemüt, um wirklich mit Spin über Bande zu spielen. Derweil streut die ‚Bild‘ vermutlich hintenrum und über andere Medien längst, was auf der Mailbox ‚wirklich‘ gesagt wurde.

    Der Kern der Affäre in meinen Augen: Mit seiner ‚Kriegserklärung‘ hat Wulff nicht nur die ‚Bild‘ angriffen, sondern die gesamte Medienlandschaft in die Schranken gefordert. Und so zerstritten die Jungs auch manchmal sein mögen, in solchen Situationen steht die ganze Familie ‚Old Media‘ zusammen wie eine Eins, notfalls auch gegen den Bundes-Marshall.

  50. Es geht in der Causa Wulff doch schon lange nicht mehr um Kredite, es geht eigentlich auch schon gar nicht mehr um vesuchte Verletzung von Art. 5 GG (wobei dieser im Falle der Verletzung der „persönlichen Ehre“ das Verhalten des BP sogar gedeckt hätte – nur bezweifle ich sehr, dass BILD eine ehrverletzende Veröffentlichung geplant hatte – auch wenn BILD dies schon häufig genug getan hat) – es geht um die Art und Weise, wie Wulff auf die Vorwürfe reagiert hat. Zunächst erinnerte die Salamitaktik an KTzG, inzwischen ist die Art und Weise zu reagieren nur noch unprofessionell.

    Meine erste Reaktion auf das Interview in ARD und ZDF gestern an meinen Vater, seines Zeichens Prof. für klassische Philologie im Ruhestand, der dieser uneingeschränkt zustimmte:

    „Er wirkte mit zunehmendem Fortgang des Interviews immer mehr wie ein
    Schüler, der zum Direktor zitiert wurde.

    Gegen Ende des Interviews hat er auf ihn resp. den Bundespräsidenten
    zielende Fragen nicht mehr mit „ich“, sondern nur noch mit „man“
    reagiert. Ein trauriges Bild.“

    Darum geht es – und nur darum. Diese Präsentation war dem deutschen Staatsoberhaupt nicht angemessen – auch wenn viele eine bekannte Redewendung heute als Erklärung dafür heranzogen (in reziproker Form): „Wie’s Gscherr, so der Herr“

  51. Genialer Beitrag! Wäre nur noch ein epochales Wunder -ausnahmsweise mal nicht aus Lourdes- zu vermerken: Wie genetisch bedingte BILD-Hasser plötzlich zu BILD – Verteidigern wurden…

  52. @Etienne

    Und damit gehört Ihr Herr Vater zu den Menschen, derethalben Politiker nur noch so reden, wie sie reden.

  53. Es geht auch gar nicht um das sinnlose Amt. Es geht auch nicht mal mehr um die Legalität des Kredits oder ob das nun offengelegt werden muss oder nicht.

    Für mich ging vom ersten Tag an um die Bloßstellung des ganzen Politikklüngels. Was sie sich herausnehmen. Mit welcher Selbstverständlichkeit sie Dinge vom Tisch fegen wollen, die normale Bürger in juristisches Fahrwasser bringen. Wie lächerlich sie ihre Platitüden abspielen, ihre einstudierten Sprüchlein ablassen und dann hoffen, der Pöbel wird’s schon fressen. Wie sie dann feststellen, dass es nicht klappt und in Verteidigungshaltung gehen, gerne auch mal einen verbalen Ausfall probieren und diverse Finten schlagen, um die Kritiker zu verwirren. Wie sie dann demütig einlenken und zugeben und Fehler eingestehen, aber man eindeutig merkt, dass auch das nur Masche ist und nicht etwa echte Reue. Und wie sie dank Streisand-Effekt irgendwann einknicken und den Hut nehmen.

    Ich finde die Tat an sich nicht schlimm, aber der Umgang mit dieser Information und diese guttenbergeske Leugnung (er hat, glaube ich, sogar wieder das Wort „abstrus“ verwendet…), die irgendwann in ein Geständnis mündet mit dem dann gefälligts der Fall auch erledigt zu sein hat…ja, das ist schon entlarvend.

    Und so sind alle unsere „Eliten“ gestrickt. In Politik und Wirtschaft. Die haben alle Dreck am Stecken, finden aber, dass sie sich das ob ihrer Position redlich verdient haben. Wer sowas wählt, dem ist nicht mehr zu helfen.

  54. …“prominente“ gefällt ist wird der boulevard merken dass man bäume nicht essen kann… oder so ähnlich frei nach nirgendwo.

    ich bin da zwiegespalten – beim wort privatkredit dreht sich mir einfach der magen um. ich persönlich muss dabei an meine schwiegermutter denken, andere vielleicht an russeninkasso. so was kann man in der freien wirtschaft oder bei testwagen geniessenden journalisten noch als kapitalitische falte durchgehen lassen – bei einem staatsoberhaupt, das ja auch mal gewählter abgeordneter war und eigentlich nur seinem gewissen verpflichtet sein sollte… ich finde da muss ja irgendwo mal die latte gelegt werden. und ob es nun der boulevard oder der blog oder der spiegel ist: mir ist eine moralische instanz noch lieber als viel unaufgeregtheit ,,, andererseits… ich bin ja immer noch zwiegespalten… andererseits bekommt die veröffentlichung einer solch privaten nachricht zwecks auflagensteigerung eine noch andere dimension… ich bleibe ratlos und das ist, wie ich in allen lebenslagen finde, der allerschlimmste zustand.

    wir alle sind ratlos und schauen auf papst, berlusconi, euro-krise, amerika, iran, kriege und religiösen fanatismus, rechten terror und auch auf brennende autos in wohnstraßen und wissen nicht mehr wer rat geben soll.

    schlimme zeiten.

  55. Lieber Herr Michal,

    ich habe den Text aufmerksam gelesen und stelle fest, dass bereits Ihr erster Satz problematisch für den gesamten Text ist:

    „Am 12. Dezember 2011 rastete Bundespräsident Christian Wulff auf der Handy-Mailbox des unerreichbaren BILD-Chefredakteurs Kai Diekmann aus.“

    Mal abgesehen vom wenig vorstellbaren Bild, dass jemand „auf einer Mailbox ausrastet“ – woher wissen Sie, dass dem so war? Richtig ist wohl, dass Sie das annehmen.

    Klarheit könnte nur die Veröffentlichung des Inhalts bringen. Bis dahin ist Ihre Aussage eine reine Spekulation – wie leider viele andere auch. Daran sollten Sie und wir allen immer denken. Nichts ist bewiesen, Bild behauptet das eine, der Buprä was anderes. Wir Journalisten sollten uns an Artikel 1 des Jobs erinnern: Traue keinem!

    Sollte die Bild den Inhalt veröffentlichen, ist das in meinem Augen keineswegs ein „Vertrauensbruch“. Sie schreiben:

    „Der eklatante Vertrauensbruch durch den Chefredakteur erscheint uns Journalisten presserechtlich, moralisch und politisch vertretbar, weil BILD durch seine tapfere Maßnahme Schaden vom deutschen Volke abzuwenden im Begriffe war. “

    Woher wissen Sie, was „wir“, also auch ich dazu denken?
    Ich sehe – so die kolportierten Umstände zutreffen – zum Beispiel keinen „Vertrauensbruch“. Hat Herr Wulff um „Vertrauen“ gebeten? Und selbst wenn – ab wann ist man verpflichtet, sich darauf einzulassen?

    Sie kennen die alltägliche „ins-Vertrauen-nehmen-Strategie“ so gut wie ich: Wenn Politiker, Unternehmer, Funktionäre uns Journalisten „was unter uns“ anvertrauen wollen, ist die Gefahr immer sehr groß, „verhaftet“ zu werden. Man erfährt zwar etwas, aber man darf es nicht veröffentlichen, ist es doch „vertraulich“.

    Wer nicht sofort für eine klare Haltung sorgt, ist verloren. Mein Rat an alle Journalisten: Lasst Euch nicht verlocken.

    Meine Standardantwort ist: Ich höre Ihnen gerne zu und informiere Sie rechtzeitig, wenn das Private nicht mehr vom Öffentlichen zu trennen ist. Interessant: Meist erfahre ich alles, ohne mich irgendwie in einem „Vertrauensverhältnis“ verheddern zu müssen.

    Ihre Analyse über die Bild ist ironisch und selbstverständlich. Ich bringe das kürzer auf den Punkt: Bild ist die wirtschaftlich erfolgreichste Zeitung Europas, sie ist immer noch publizistisch sehr, sehr mächtig, sie ist von absoluten Profis gemacht und trotzdem ein Drecksblatt.

    Ich persönlich teile zu keiner Zeit auch nur im Ansatz den Gedanken, dass die Bild aufgrund idealer Haltungen die Presse- und Meinungsfreiheit verteidigt oder irgendwelche andere Werte. Meiner Meinung sind Bild und deren Macher ein vollständig verlotterter Haufen, die aber hervorragend (!) die Wertesysteme anderer kennen und diese rein geschäftlich nutzen. Wie beim Paten: Es ist nicht persönlich gemeint, nur geschäftlich.

    @mark793 (50) (Gehts Dir gut, mein Lieber?) formuliert wie immer treffend: Es geht um eine Abwägung – zwischen Rechten, moralischen und juristischen. Und natürlich handelt Bild nicht aus ethischen Gründen – das ist auch nicht die Aufgabe von Gossenblättern.

    Sehr interessant finde ich Ihre „Zusammenfassung“ der Branche und so wird ein Schuh draus: Wie verkommen muss eine Medienlandschaft sein, wenn ausgerechnet das schwärzeste, unmoralischste, verdorbenste und abgefuckteste Blatt herhalten muss, die „Pressefreiheit“ angeblich zu verteidigen? Diese Frage sollte vielen „ehrbaren“ Chefredakteuren unruhige Nächte bescheren.

    Aber keine Sorge – man hat sich eingerichtet und heult dem Leitwolf Bild, aka Diekmann und Konsorten hinterher. Und im Rudel schläft es sich entspannter.

    Sie haben viele wichtige Punkte in Ihrem Text angesprochen – vor allem die Orientierungs- und Konzeptlosigkeit der klassischen und auch neuen Medien. Es geht um Trends, Hypes, Moden, Shit-Storms. Um auch das auf den Punkt zu bringen: Die Lage ist komplett hysterisch.

    Der Buprä ist hysterisch, ARD und ZDF, die Bild, die anderen Zeitungen und Medien und das Internet sowieso.

    Ich habe mich auch zur Sache geäußert, durch zahlreiche Postings auf allen Kanälen.
    Teils, um zu informieren, teils, um den Quatsch ironisch zu begleiten.

    Meinen Kommentar hingegen meine ich sehr ernst und dafür stehe ich persönlich ein:
    http://www.rheinneckarblog.de/2012/01/05/die-wulff-affare-ist-ein-schlag-ins-gesicht-der-demokratie/

    Meine Haltung in der Sache ist zutiefst „konservativ“ und ich glaube, dass viele Deutsche ebenso empfinden wie ich: Es ist schwer, dieses Land zu lieben, weil es so schwierig und oft so leidenschaftslos ist. Es ist eines der besten Länder der Welt und statt leidenschaftlich daran zu arbeiten, diesen Status mindestens zu halten, kloppt man sich selbst die Bude zusammen. Muss man das verstehen?

    Das, was Sie ansprechen, der Neid, die Missgunst, der Selbsthass – das alles ist schwer erträglich. Aber die Freiheit, die uns unsere Verfassung gibt und die mit hohem, teils absurdem Aufwand verteidigt wird, entschädigt für viele Unannehmlichkeiten.

    Aber es fault an vielen Stellen in diesem Land. Ihr Ausdruck „Präsident inter pares“ trifft das sehr gut. Es gibt sie, die Zirkel aus Politik, Wirtschaft und Medien, die faulig stinken und ihren Odem auf uns alle absondern. Und sie werden immer kleiner und eine immer größere „Masse“ von Medien hängt sich daran auf.

    Das ist bitter, eklig und widerwärtig.

    Es kann angesichts der prekären Lage längst nicht mehr nur darum gehen, den besten Gag zu reißen. Die Lage ist todernst – trotzdem darf und muss man über Gags lachen dürfen, wenn alles mehr oder weniger absurd wird.

    Ich bin fest entschlossen, das Verfassungsorgan Bundespräsident ernst zu nehmen. Ebenso unser Grundgesetz, vor allem Artikel 5. Und ich mache mir tatsächlich sehr große Sorgen, was ist, wenn man das nicht mehr ernst nehmen kann.

    Ich stelle wie Sie fest, dass sich die Wertesysteme der „Öffentlichkeit“, aka Politik und Medien, irgendwie enorm verformt haben. Auch das ist ein bedeutender Anlass zu grundsätzlicher Sorge.

    Dieser Sorge kann man sich annehmen und dagegen halten. Indem man wie Sie diese unglücklichen Entwicklungen thematisiert und reflektiert.

    Ich schätze Sie als Autor sehr, stelle aber fest, dass Ihr Text zuviel auf einmal wollte.

    Im Gegensatz zu anderen verstehe ich Ihren Schluss sehr gut. Ich teile Ihre Einschätzung. Aber sie macht mich fuchsteufelswild, diese Vorstellung, wenn der Brei explodiert und man Jahrzehnte braucht, um die Fetzen aus der letzten Ritze rauszupuhlen, nur um festzustellen, dass der nächste Brei kurz vor der Explosion steht.

    Eine gute Frage ist, wie man es verhindert, dass der Brei explodiert.

    Darüber würde ich gerne in konstruktivem Austausch mit Ihnen bleiben.

    Allerbeste Grüße
    Hardy Prothmann

  56. Grossartig! Mehr! Big hug aus Frankfurt, F

  57. @Junta

    Ihnen geht es nicht um Legalität oder ob und was man offenlegen muss, aber sie sprechen vom juristischen Fahrwasser? Wie lächerlich.

  58. Es muss etwas Bedeutsames in der Region um das HeddesheimBlog passiert sein, dass der Journalist, Herausgeber, Chefredakteur und Reporter vom Dienst den 3-wöchigen (sic!) Heddesheimblog-Betriebsurlaub vorzeitig für beendet erklärt und mit einem aktuellem Artikel aufwartet: Nein jedoch, nichts Neues Aktuelles aus Heddesheim.

    Die “Wulff-Affäre” ist ein Schlag ins Gesicht der Demokratie
    http://www.heddesheimblog.de/2012/01/04/die-wulff-affare-ist-ein-schlag-ins-gesicht-der-demokratie/

    In einem offenen Brief an den Bundespräsidenten lief sich Hardy Prothmann in seinem persönlichen Blog praktisch warm:

    Offener Brief an den 10. Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland
    http://www.pushthebutton.de/2012/01/02/offener-brief-an-den-10-bundespraesidenten-der-bundesrepublik-deutschland/

    Dieses Mal ist der aktuelle Anlass keine Fischfutter-Affäre (wir erinnern uns leidvoll an den Ruf der Gefahr der Pressefreiheit in der Geschichte ( http://www.ruhrbarone.de/barbara-stroebele-und-das-fuschfutterattentat/comment-page-2/#comment-109569 )

    Ich kenne keinen anderen Journalisten (oder einen, der sich dafür hält), der einen offenen Brief an einen Bundespräsidenten mit „verachtungsvollen Grüßen“ abschliesst. Der geneigte Netzleser weiß, was darauf vielleicht folgen wird.

    Hier ist leider eindeutig zuviel Schaum vorm Mund bei einem Kollegen. Da helfen auch keine langen Blogkommentare. Aber das gehört eben auch zum Internet. Wie die Verkehrsrowdys im Straßenverkehr.

  59. @stefan (79)

    Die Betriebsferien dauern vom 25.12.11-08.01.12, also zwei Wochen (sic!).

    Ja, es passiert etwas Bedeutsames in Heddesheim und Nordbaden – denn das liegt in Deutschland und der Bundespräsident ist auch hier Staatsoberhaupt.

    Und selbstverständlich bieten wir unseren Leserinnen und Lesern bei einem solch „herausragenden“ Ereignis eine Haltung an – ob man die teilt oder nicht, entscheidet wie immer jeder selbst.

    Der von Ihnen verlinkte Artikel auf meinem Medienblog nimmt kurz und bündig vorweg, was gestern und heute in fast allen deutschen Zeitungen zu lesen ist – ebenso der Kommentar auf dem Heddesheimblog, der auch auf den anderen sieben Ortsblogs und dem Rheinneckarblog erschienen ist und sehr gut gelesen wird.

    Und wenn Sie mich schon zitieren, dann doch bitte ebenfalls mit Link und in voller Länge, denn die Passage trifft eindeutig auch auf Sie zu:

    „Sie haben offensichtlich weder das Format, noch den Anstand, noch den Mumm, sich so transparent und offen zu zeigen, wie ich das praktiziere.

    Leute wie Sie gehören zum Netz wie Verkehrsrowdies auf der Straße – die sind lästig und ärgerlich, aber wohl unvermeidlich.

    Schauen Sie mal in den Spiegel und denken über sich nach – das ist ein freundlich gemeinter Ratschlag.“
    http://www.netzleser.de/2011/11/12/istlokal-de-will-lokaljournalismus-weiter-pushen/

  60. #71: Zitat Hardy Prothman “ Bild ist die wirtschaftlich erfolgreichste Zeitung Europas, sie ist immer noch publizistisch sehr, sehr mächtig, sie ist von absoluten Profis gemacht und trotzdem ein Drecksblatt“.
    Ich finde, da ist was dran. Aber „Drecksblatt“? Wieviel Geld, wieviel Auflagesteigerung wäre wohl die Veröffentlichung dieser Mailbox-Aufzeichnung derzeit wert? Und sie wäre vermutlich noch nicht einmal illegitim. Denn es ist ein großer Unterschied, mit jemandem zu telefonieren oder etwas auf eine Mailbox zu sprechen. Wo steht diese Mailbox, wer hat alles Zugriff? Nur Fernabfrage? Kann natürlich auch sein, dass da Dinge auf der Mailbox stehen, die peinlich auch für Bild sind.

  61. Wenn man die Rolle von BILD analysiert und zu dem Ergebnis käme, hier handele es sich gar nicht um Presse (also auch nicht um Pressefreiheit), sondern schlicht um einen politischen Akteur in der politischen Landschaft, dann würde sich doch folgender Gedanke aufdrängen: Harrt Wulff aus, ist die Macht von BILD gebrochen. Und BILD ahnt, dass es genau darum jetzt geht.
    http://carta.info/38596/spiegel-titel-bild-die-brandstifter/

  62. Endlich Aufatmen,

    ein wunderbares Gefühl. Seit Tagen lese ich die immer gleiche Berichterstattung über die böse Missachtung der guten Pressefreiheit durch unseren (oder irgendwes‘) bösen Wulff.

    Diese pauschalisierte zur Schau gestellte Empörung, einfach entsetzlich. Wie ich die schöne Objektivität- den Grundbaustein der Pressefreiheit, den Anfang jeder noch zu ermöglichenden Meinungsbildung- vermisst habe und auch in Zukunft weiter vermissen darf.

    Lieber Herr Michal,

    es mag etwas schwülstig klingen, aber ich danke Ihnen von Herzen.
    Beinahe schon trotzig habe ich es mir erspart, über die die politische Zukunft unseres Bundespräsidenten zu befinden.
    Ich bin peinlich berührt, heutzutage nennt man dies mit einem Augenzwinkern Fremdschämen, wenn ich sehe wer da gegen wen wettert.

    Unser aller Schmierfetzen, der nicht davor zurückschreckt ein 17-jähriges Mordopfer posthum zum schwul-perversen Stricher zu machen oder die Bewohner eines europäischen Nachbarlandes zu arbeitsfaulen Degenerierten zu erklären.
    Ausgerechnet dieses Blatt beschwert sich über die Verletzung der Pressefreiheit.

    Man mag ja von Wulff halten was man will: Amtsehre, Grundgesetz, Grundrechte, sicherlich viel Stoff zum nachdenken.

    Aber der Umgang unserer Medien mit einer einzelnen Person, noch dazu aus äußerst fragwürdiger Motivation heraus, das hat beileibe nichts mehr mit der Begründung der Pressefreiheit zu tun.

    Insofern freue ich mich über das eben Gelesene.
    Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen,
    vielen und vor Allem herzlichen Dank,

    Ihr ciTT

  63. Lieber Herr Michal,

    der Konjunktiv ist nicht vonnöten.

    Die Bild ist das führende Leidmedium.

    Selbstverständlich ist die Bild-Zeitung ein politischer Akteur, genau so wie alle Medien, ob nun bratwurstige Lokalblätter der selbsternannten Qualitätspresse, öffentlich-rechtliche oder private Sender oder journalistische Angebote im Internet.

    Alle leiten ihre Funktion aus Artikel 5 ab und jeder Bürger in diesem Land ist ebenfalls politischer Akteur, egal ob interessiert oder ignorant.

    Ich glaube nicht, dass die Macht der Bild ohne eine Veröffentlichung gebrochen wäre. Ganz im Gegenteil könnte sie an Reputation gewinnen, indem sie zeigt, dass sie doch nicht „alles“ macht und sich im Gegensatz zum Buprä „vornehm“ zurückhält. Den Rest erledigt der „urban rumor“.

    Diese Option kann die Bild spielen.

    Meine Vermutung: Zur Zeit berichten verschiedene Medien darüber, dass Wulff um Verschiebung gebeten hat. Das lässt man noch ein wenig stehen, damit sich der Knoten schürzt und dann kommt die Veröffentlichung des AB-Inhalts.

    Wenn nicht, wäre ich von der Bild und Diekmann echt „enttäuscht“.

    Beste Grüße
    Hardy Prothmann

  64. @Hardy Prothmann

    […] Ja, es passiert etwas Bedeutsames in Heddesheim und Nordbaden – denn das liegt in Deutschland und der Bundespräsident ist auch hier Staatsoberhaupt.

    Und selbstverständlich bieten wir unseren Leserinnen und Lesern bei einem solch “herausragenden” Ereignis eine Haltung an – ob man die teilt oder nicht, entscheidet wie immer jeder selbst. […]

    Das ist auch absolut richtig, etwas zum Thema zu publizieren, welches die Menschen bewegt. Nur halt richtig. Hier jedoch: Ersetze „wir“ durch „ich“, eine Interview-Idee wie z.B. „das meinen die Heddesheimer Bürger“ fallen lassen und weiter wie gewohnt Krawall strickelnd bloggen und „verachtungsvoll grüßen“. Schändlich für den Berufsstand des Journalisten.

    Mal wieder Chance vertan, „Hauptsache Hardy Prothmann blubbert“, wie es Joachim Braun mal trefflich formuliert hat. http://ankommen.nordbayerischer-kurier.de/2011/06/07/hauptsache-herr-prothmann-blubbert/

    Gute Besserung!

  65. Was für ein schöner, auf den Flügeln des Wulffschen Dilemmas, schwebender Text. Verleitet zum Meditieren. Ich habe fast geweint, vor lachen. Weiter in diesem Sinne.

  66. Gestrandeter Surfer

    Um mir meine Meinung zu BILDen bin ich auf Umwegen über diverse Mob-Blogs hier gelandet und fühle mich bei den zivilisierteren Beiträgen bestens aufgehoben. Um das Resultat meiner Blog-Surf-Odyssee gleich vorweg zu nehmen: ja er soll bleiben! Er ist zwar nur ein opportunistisches und medienstrategisch unterlegenes armes Würstchen, das die kampagnenerprobte Boulevard-Journallie vor sich her treibt wie einen waidwund geschossenen Hasen – und nein, ein anderer Präsident als der von Merkel’s Gnaden wäre mir auch lieber gewesen aber er ist offensichtlich als oberster Repräsentant eines Mainzelmännchenvolkes, das mehrheitlich aus profilierungsgeilen Couchpotatos zu bestehen scheint, doch beinahe so etwas wie eine Idealbesetzung. Nachdem auch die Opposition nicht aus der Deckung kommt, weil sie offenbar Angst hat wie der Torwart vorm Elfmeter, in die heraufziehende Eurokrise zu stolpern, sollte er doch bitte der Kanzlerin die Stange halten und sich hoffentlich an sein Bewährungsversprechen erinnern und an die falschen Freunde und Neocheater wie Herrn Diekmann, der ihn schon zum Abschuss freigegeben hatte, damit er so unserer Enterbung im globalen Casino Einhalt gebieten kann.

  67. @Hans Diesing JA!!!
    @Hardy Prothmann (Grüße an die Bergstros!) – nicht nervös machen lassen von den Politisch Allzukorrekten…Ich glaube der Hybridjournalist ist das Zukunftsmodell, Blogger dürfen ruhig Schaum vorm Mund haben. Journalisten auch, nur müssen sie sich gewählter ausdrücken.

    Was ich weiter oben eigentlich sagen wollte, ist, dass es mir mittlerweile völlig egal ist, was Medien behaupten, egal welche. Mir sind aufrechte Leute, die auch mal ausrasten lieber als die ganzen selbsternannten Strategen und Politisch Korrekten, ganz zu schweigen von Idealisten aller Couleur. Wobei wohl keine dieser Kategorien auf Wülffchen zuzutreffen scheinen. Er tut halt, was er kann.

    Bild als Leitmedium? Ich lache mich tot. Ich würde mir nicht mal den Hintern damit abwischen, wenn sie dreilagig wäre. 12 Mio. Reichweite? Kai, hast Du da die Analphabeten mitgezählt, die sich Titten angucken?

    Das wirkliche Problem sind nicht die Medien, die sind bedeutungslos und sorgen mit Macht dafür, dass das so bleibt. Das Publikum ist das Problem. Und das nach allen Befreiungs- und Weltrettungsbewegungen im Jahre 2012. Kaum zu glauben.

    Als ich Ende der Siebziger und Anfang der Achtziger die Schulbank gedrückt habe, gab es die Lehrer noch, die uns erklären konnten, wie diese Giftbrühe Bild zusammengerührt wurde. Und Schüler, die das interessiert hat, gab es auch. Das Dumme ist, heute gibt es Foren, watchblogs und die Doofen sind immer noch da.

    Eine Revolution wird es wohl auch nicht richten. Die enden immer in der Bürgerlicheit. Währungsreform, Isolationismus, Elend, Krieg (Handelskrieg oder Mord und Totschlag) – wer weiss, wie sich das hier alles entwickelt.

    Statt darüber nachzudenken und ENDLICH in Wallung zu kommen, reden wir über kleine Schweinereien von einem blassen Politiker, der schon Geschichte ist. Ich bin bestimmt kein Doomsday-Typ oder hysterisch, aber in dieser Frage genauso besorgt wie Hardy Prothmann.

    Und ehrlich, Herr Michal, der Text ist wirklich gut und hat auch meine Denkmaschine angeworfen. Aber es geht weder um Bild, noch um Wulff oder Diekmann, ich fürchte, es geht bald ums Ganze.

    Das wäre doch ein Thema, Kai.

  68. Habe diesen tollen Beitrag mal in meinem Blog verlinkt.

    Bestenb Gruß
    Andreas Lerg

  69. „Viel Holz“ was ich jetzt von oben bis unten gelesen habe.

    Auffallend dass die, die selber von ihrem Beruf, ihrem Status lekker profitieren, so einen Wind um Darlehn, Haus und Meinungsfreiheit machen.
    Stimmt also doch, was Menschen an anderen so aufregt, was sie anprangern, immer das gespiegelte, eigene Verhalten ist.

    Habe auch die Geschichten über die Stiefschwester von Wulff gelesen, sein Verhalten ihr gegenüber nach dem Tod des gemeinsamen Vaters, Papiere mitnehmen etc. und stelle fest, dass Wulff aus so ärmlichen, oder einfachen Verhältnissen, wie immer dargestellt wird, doch nicht stammt.

    Was wird meistens unter ärmlichen Verhältnissen assoziiert? Kleine Wohnung, kalt, Mutter liegt krank im Bett, hustet, wenig zu essen – irgendwie Bilder aus der ganz armen Zeit – vielleicht sogar noch vor der Industrialisierung. Mitleiderregend.

    Dann sagt er, irgendwo in einem Buch oder Interview, dass seine Mutter nicht sehr lebenstauglich gewesen sei und sich über Friseurbesuche und Einkäufe verwirklicht habe.

    Was immer diese Aussagen bedeuten sollen, sie taugen nicht, um seine Charakterschwächen zu entschuldigen. Er ist erwachsen und für seine Charakterbildung und Identität selbst verantwortlich.

    Jeder schreibt sich seine Biographie selbst, las ich mal und es gäbe keine, die ehrlich ist.

    Wir werden sehen, warum Bild zum Halali auf Wulff geblasen hat und warum Merkel schweigt.
    Kai Dieckmann ist befreundet mit Guttenberg und sein leadership bei den Atlantikbrücklern, er war in New York – nicht weit weg vom jetzigen Wohnort Guttenberg.

    Wer glaubt denn, dass diese beiden sich nicht getroffen haben?
    Sie haben sich getroffen, da bin ich sicher und sie wären keine politischen Männer, wenn sie nicht auch über Politik, Zukunft etc. geredet hätten.

    Ich verabschiede mich, bedanke mich herzlich für den Artikel, für die vielen Kommentare, z.B. hatte ich nicht gewusst, wie zickig Ströbele sein kann….
    bis zur nächsten Affäre.

  70. Der Artikel ist natürlich fulminant und gekonnt geschrieben: aber nur auf den ersten Blick.

    Hier waltet kein „banaler Selbsthass“. Zumindest nicht wesentlich.

    Der Mann ist ganz einfach peinlich. Und vor allem sozusagen ein bisschen ziemlich doof.

    Ich bin trotzdem dafür, dass er bleibt; und zwar aus blanker, offener, konsequent durchdachter lachender Bosheit: wie ich auf meinem Blog auch dargelegt habe.

    http://unzensiert.zeitgeist-online.de/2012/01/05/wulff-oder-chaos/

    sowie

    http://unzensiert.zeitgeist-online.de/2012/01/06/wulff-als-heiland/

    Dieser norddeutsche Seppl (ja, die wachsen nicht nur in Bayern!) ist genau das, was das Volk braucht, um den Ernst der Lage zu erkennen. Sein Atlantik-Brücke-Spezi Gauck hätte die Leute noch in die Seligkeit geschwatzt. Ein Glück, dass wir statt seiner den Wulff bekommen haben.

  71. @#83 Chapeau! Denn Wulff ist austauschbar. Er ist nicht König und seine Symbolkraft hält sich in Grenzen. Aber die BILD, die ist nicht austauschbar, sie ist die heimliche Macht im Staate. Heimlich? Nun ja. Sie agiert mit politischem Kalkül und Macht.

    Insofern kann ich dem Titel des Spiegel nur zustimmen und ich war froh als ich ihn erblickte. Angst macht mir, dass ein Herr Diekmann unter Umständen gar nicht so recht weiß, welchen Flammenwerfer er da unter seiner Fuchtel hat. Die BILD mit ihrem Titten-Titel, die über Banalität in Riesen-Lettern ähnlich „heiß“ berichtet wie über wirklich schlimme Dinge, verwischt die Konturen ein ums andere Mal zwischen dem Banalen und dem Wichtigen. Der Verlust der Trennschärfe ist der richtige Nährboden für Manipulation.

    Wie geht mir dies Geseier
    um den Wulff doch auf die Eier
    Und wie immer treibt es wild
    des Deutschen liebste BILD
    heut‘ mit Wulff, morgen mit nem Meier.

    Ist spät 😉

  72. Toll, Herr Michal! Endlich mal ein klarer Blick auf diese „SICH-Wichtig-Nehmer“! Dieses ganze GUTMENSCHENTUM von allen Seiten beginnt mich anzuwidern. SCHEINheiligkeit schreitet hinter der monströsen Monstranz der durch die Pressefreiheit geschützten Enthüllungsgeilheit, die zum reinen Selbstzweck wird, mal abgesehen von den gestiegenen Auflagen! die wir alle verursachen, in unserer Sucht nach belanglosem Fingerzeigen auf andere, um von den eigenen Unzulänglichkeiten abzulenken!

    Vier Wochen ohne Presse- und Medienrummel würden uns mal zur Ruhe kommen lassen, ohne der Welt zu schaden. Mord und Totschlag und Verbrechen jeder Art werden, wie man den täglichen Nachrichten jederzeit entnehmen kann, trotz toter Journalisten und sekundengenauer Berichterstattung oder dem späteren Enthüllungsjounalismus seit Jahren nicht verhindert. Aber vielleicht könnten sich unsere Seelen mal auf sich selbst besinnen, ohne die kluggeschwätzten Kommentare im Fernsehen und auf den ersten Seiten der Tageszeitungen, die dann am Stammtisch, oft zerfetzt, nacherzählt werden und zur eigenen Meinung werden.

    Wir alle nehmen uns oft selbst viel zu wichtig und vernachlässigen dabei paradoxer Weise grundlegende Voraussetzungen des menschlichen Miteinanders: Toleranz
    und Demut! Dazu gehört als Konsequenz auch die notwendige Distanz zum Anderen, die diesem den Freiraum zum Selbstsein belässt.

    Wer Vorbilder fordert, sollte zunächst selber eines sein! Aber Ansprüche an andere sind leichter zu formuliern, als sie selber zu erfüllen. Heuchelei allerorten!

    Danke, Herr Michal, für die Anregung zu dieser Reflektion, so Folgen los sie auch sein mag!

  73. Viele Worte um sicher wertvolle Ideale wie Glaubwürdigkeit, Maßhalten, Fairness.
    Aber sorry, wird da nicht die falsche Sau durchs Dorf getrieben?

    Nun sollen also unsere Medien und deren Mitarbeiter, die Journalisten Spitzbuben sein, während Chritian Wulff einen netten, nur wenig professionell agierenden Bundespräsiden in Ausbildung mimt?

    Sorry, sollte das die Auusage sein, so was halte ichden Ausdruck einer Realitätsverweigerung, den vielleicht noch ein Christian Wulff in seiner öffentlich zelebrierten Selbstverkennung glauben mag.

    Wulff wollte unbedingt Präses werden, koste es was es wolle und zut Not auch
    im erst eigentlich beschämenden dritten Anlauf gegen den Kandidaten, der die eigentliche Präferenz des Volke genoßen haben dürfte.

    Wulff war nie ein Mann des Volkes.

    Seine Freunde, um die es in diesen Tagen mal wieder geht, sind auch nicht aus dem Holz geschnitzt, dass der Mitte dieses Volkes zu gerechnet werden könnte. Nein, bei der Auswahl seines Freundeskreises scheinen den Niedersachse höhere Ansprüche anzuleiten, die er dann auch beim Urlauben, beim Fliegen, beim Hausbau, bei so vielen anderen Dingen in gleicher Konsequenz offenbart.

    Dieses Anspruchsdenken dürfte auch die vorwiegende, wenn nicht einzige Motivation Wulffs für das von ihm nur eher schmalbrüstig bekeidete offiziell höchste Amt im Staate sein. Die Präsesschaft dürfte für das selberverliebte politische Leichtgewicht Wulff di begnadete Erfüllung seiner Gier nach gesellschaftlicher Anerkennung und mehr sein. Und auf die Frage „Darf´s ein bisserl mehr sein?“ dürfte Wullf seit seinen Kindertagen immer nur eine Antwort parat haben „JA!“

    Somit dürfte das Jahresgehalt eines Bundespräsidenten einem Chritian Wulff
    nicht Tränen der Trauer in die Augen treiben, dient doch ein solcher der etwas rascheren Tilgung seines Hausbau-Kredits, dessen Begleitumstände er am liebsten auch so schnell wie möglich aus dem öffentlichen Bewusstsein tilgen möchte.

    Und da wiederspreche ich Herrn Michal auf ganzer Linie:

    Hier sollte und soll mit der Präsidentschaft Wulff eine private Party auf Kosten des Volkes gegen den Willen des Volkes gefeiert werden. So wollten er und seine Patentante Angela Merkel das, so wollen das beide noch heute.

    Die Kür und Amtsführung dieses „Bundespräsidenten“ war nicht wirklich demokratisch. Ok, die Wahlen der Vorgänger waren da nicht viel besser, aber diesesmal wurde nicht nur wieder einmal ein klassisches politisches Mittelmaß ins Amt berufen, sondern zudem ein Mensch, der seinen privaten Eigennutz nie hinten anstellen kann, selbt wenn das sich mit seinen öffenlichen Funktionen beißen könnte. Selbst das offiziell höchte Amt hat ihn von dieser zwiespältigen Einstellung nicht abbringen können und möglicherweise wird ihm erst jetzt (inoffizell) in diesen Tagen nach jahrelangem Sahneabschöpfen bewusst, dass das seiner jetzigen Funktion nicht gerecht wird.

    Ich bin kein Fan von Bild. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ich dieses Schmierenbaltt irgendwann noch einmal als journalistisches Erzeugnis werten kann.
    Aber genauso wenig wie die Bild zu einer Zeitung taugt, taugt Wulff zum Präsidenten. Und dass Bild diese Frage nicht unter den Tisch fallen lässt, finde ich ok.

    Viele Grüße, Thomas Schüller

  74. Jeder macht alles und kann nichts richtig oder vom Post zum Prost, ein weiteres Bild ohne Bild:

    Zur Vermeidung der in Aussicht gestellten unschönen Explosion einer übervollen Gesellschaft muss es einen Weg geben, den Bodensatz abzutrennen. Dekantieren hilft!

    „Der Ausdruck Dekantieren bezeichnet den Prozess der Abtrennung eines ungelösten Feststoffes aus einer Flüssigkeit. Nach einer gewissen Ruhezeit in einem Gefäß trennt sich mitunter ein Bodensatz von der als Dekantat bezeichneten restlichen Flüssigkeit.“

    Ruhezeit (= Systemreflexion).

    Das Dekantat (= die gute, gelöste Gesellschaft) hat durchaus Qualitäten.

  75. @A.G. Dekantieren wäre eine sehr elegante Maßnahme, das gefällt mir, hilft aber wohl nicht gegen Überdruck. Blutdruck senkende Mittel?

    Das Thema wird uns erhalten bleiben. Bild, FAZ und Spiegel wollen es wissen und melden jetzt täglich die alten Vorwürfe als „Neue Vorwürfe“. Es hat auch was Putziges (in des Wortes doppelter Bedeutung).

  76. Ein anachronistischer und teuer Job, der des Bundespräsidenten. Wie viele Länder leisten sich noch ein solches „Staatsoberhaupt „?
    Was man nicht hat, dass kann die BILDZeitung auch nicht lancieren oder ruinieren.
    Macht es wie in der Schweiz. Jedes Jahr übernimmt ein Bundesrat (Minister) die zusätzlichen Repräsentationsaufgaben, wenn er/sie –in dieser Position – etwas in den Sand setzt, ist das weniger schlimm und jeder Schweizer Bürger weiss am 1.1. in 365 Tagen ist alles vorbei.
    Wenn man die Gazetten so durchblättert, kommt man sowieso zum Schluss, es geht gar nicht um Wulff, nein, er ist das Bauernopfer um Merkel zu stürzen. Als Aussenstehender frag man sich natürlich: Wer hat da Interesse daran?
    Jener Herr, der die Deutsche Kavallerie in die Schweiz schicken möchte und seine „Gleichgesinnten“:
    „Wann wir schreiten Seit‘ an Seit’, mit der BILD, die immer bereit? „

  77. Was mich an dieser (und anderen) Debatten stört: Den Akteuren auf der Medienseite – allen voran K. Diekmann – wird unterstellt, sie ließen sich bei ihrem Handeln zuvorderst von dem Wunsch nach Auflagensteigerung leiten. Das wird negativ bewertet.
    Wieso eigentlich? „Bild“, Spiegel Online, FAZ, etc. sind privatwirtschaftlich organisierte, gewinnorientierte Unternehmen. Ihr Ziel ist es möglichst viele Hefte zu verkaufen bzw. Klicks zu generieren, damit sie viel Geld verdienen, hohe Werbeeinnahmen generieren etc. Eigentlich sollte ihr EINZIGES Interesse darin bestehen, Ihren Konsumenten ein Informationsangebot zu liefern, dass diese anspricht und interessiert. Eine Kampagne wird daraus, wenn ein Verleger sein Zeitungsimperium dafür benutzt, um seine persönlichen politischen Ziele zu verfolgen. Das war zeitweilig übermächtig zu sehen bei der Springer-Presse, heute kennt man es eher von Fox Network aus USA oder von Berlusconis Mediaset aus Italien.
    Wenn es für eine Zeitung ehrenrührig ist, über die Themen zu schreiben, von denen sie ausgeht, dass sie ihre Leser interessiert, wie soll sie sich denn dann finanzieren? Soll sie nur noch von Werbung leben und sich die Redaktion von den Werbekunden gleich mitliefern lassen? Oder soll sie sich, wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk durch eine Zwangsabgabe der Bürger finanzieren? Das kann es ja auch nicht sein.
    Natürlich gibt es Grenzen der Berichterstattung. Lügen sind verboten, Volksverhetzung und Pornografie ebenfalls. Personenschutzrechte sind einzuhalten (wobei Prominente weniger starke Personenschutzrechte haben als Nobodys). Aber das ist es dann auch schon. Wenn die Leute jede Woche lesen wollen, welcher intellektuell mittelmäßig begabter Fußballspieler sich gerade wieder mit seinem Verein überworfen hat – wer wollte es ihnen verdenken. Auch die Frage, ob Günter Jauch zur ARD geht und welchen Sendeplatz er dann bekommt, hat wochenlang die Gazetten beschäftigt. Die Forderung an die Medien, die Berichterstattung über Wulff zurückzufahren, erinnert mich an die Forderung von Ökos an eine Autozeitschrift, nicht mehr über potente Sportwagen zu bereichten. Aber wenn es solche Sportwagen gibt und ein großer Teil der Leserschaft Artikel darüber gerne liest, wer wollte dem Verlag dann vorschreiben, über Fahrzeuge zu schreiben, die seine Leser nicht interessieren?

  78. Lieber Frank Kemper,
    Ihre Diekmann-Verteidigung fusst auf falschen Prämissen. 1. Ist die Presse keine Waschmittelfirma, die sich nur an Nachfrage und Kundenwünschen orientiert, und 2. ist die Nachfrage nach Wulff-Geschichten bei Diekmann offensichtlich viel größer als beim Rest der Bevölkerung.

    Nebenbei widerspricht der Rückgang der BILD-Auflage unter Diekmann Ihrer These ebenfalls.

  79. Also, ich möchte dem Kommentar Frank Kempers voll zustimmen: Eine Zeitung hat auf Seiten ihrer Leser zu stehen. Und damit hat sie sich auch dem Niveau ihrer Leser anzupassen. Auch wenn ich eher die FAZ als BILD lese, so finde ich das BILD-Bashing leicht daneben. Wir sollten vielmehr froh sein, dass es eine Zeitung gibt, vor der die meisten Politiker Respekt (Angst?) haben. Wo kämen wir z. B. hin, wenn es nur noch die ÖRR (Staatsfunk) gäbe? Es ist eben ein großer Unterschied, ob ein Medium sich Tag für Tag am Kiosk behaupten muss (die Abozahlen der BILD sind absolut marginal) oder ob man von Zwangsgebühren lebt, oder? Und warum wohl hat sich Wulff nicht der Bundespressekonferenz gestellt (wie es sich eigentlich gehört hätte), sondern lediglich ausgewählten Journalisten des ÖRR?

    Man mag ja beklagen, dass so viele Menschen sich einen Guttenberg zurückwünschen oder jetzt Wulff abnehmen, dass er sich als unschuldig verfolgtes Opfer der Presse sieht: So ist dieses Land eben.

    Ich persönlich habe mich auf dieses Fernsehgespräch mit Wulff außerordentlich gefreut. Nicht, weil ich meinte, da von Wulff was Neues zu hören (der war vorher für mich schon „durch“), sondern weil ich auf die Fragenden gespannt war.

  80. Für mich war das der letzte Sargnadel in den klassischen Journalismus. Wulff gehört meiner Meinung nach auch weg, nur rechtfertigt es nicht die Art und Weise wie die Medien sich aufführen und vor allem führen lassen.

    Es wurde immer davon gesprochen, dass das Internet die Printmedien „abschafft“. Ne, haben sie ganz alleine geschafft. Ich kann bis auf, zwei, drei Ausnahmen, keinerlei Respekt und Achtung mehr für einen Journalisten empfinden.

    PS: Was die BILD Verteidiger missverstehen bzw gar nicht erst kapieren ist, dass die BILD nicht im Sinne des Volkes arbeitet. Denkt ihr wirklich, dass Wulff der Einzige ist, über den sie belastende Informationen haben? Nein, aber Wulff passt ihnen nicht mehr in den Kram, deswegen kommen diese Nachrichten. Wenn Wulff noch nützlich wäre für die BILD würden wir dort jetzt Artikel über seinen Mut und über tolle Outfits seiner Frau lesen. Nehmen wir aber mal aus Spaß an die BILD wäre ein journalistisches Flagschiff: Wo sind dann all die anderen Zeitungen?

  81. Eine Zeitung hat auf Seiten ihrer Leser zu stehen. Und damit hat sie sich auch dem Niveau ihrer Leser anzupassen.

    Das werde ich mir merken und mich Ihrer erinnern, wenn ich etwas zum Lachen brauche. Oder zum Weinen. Oder Gehirnerschütterung.

  82. @ severint Also, diesen Blog unter „Pro-Wulff“ zu subsumieren, finde ich schon leicht grenzwertig. Zitat Wolfgang Michal: „Der sanfte Wulff will bloß gut leben. In seinem Amt ist er die Geldsorgen endlich los“.

  83. @Wolfgang Wegener: Danke für den Hinweis. Die Einordnung unter „Pro Wulff“ ist natürlich Unsinn.

  84. Damit allerdings bleibt in dieser Aufzählung kein einziger Blog „Pro Wulff“ über, ebenso wie mir auch keine einzige Zeitung bekannt ist, die sich pro Wulff äußert. Wenn sich also immer noch fast 40 Prozent der Deutschen für ein Verbleiben dieses Herrn im Amt aussprechen, kann es diesmal also nicht daran liegen, dass sie von „den“ Medien verdummt worden sind – die sind tatsächlich dumm.

  85. Sehr geehrter Herr Wegener, sie haben recht ich gehöre zu den 40 % Dummköpfen. Wahrscheinlich bin ich so dumm geblieben, weil ich in meinem Leben noch keine Bildzeitung genossen habe. Wenn schon einen runter holen dann auf richtige Pornos! Das unser Bundespräsident das Rückgrat besitzt in seinem Amt zu bleiben bewundere und bemitleide ich! An seiner Stelle würde ich mit dem Drückerkönig und seiner hübschen Kartoffelhändlertochter, der dank der Kapitalisierung unseres Sozialstaates durch unseren Gaspromkanzler, Riester, Hartz und co. auf Kosten der einfältigen Bildzeitungsleser viele Millionen verdient hat (meine Gratulation zur Cleverness!) ab sofort auf einer komfortablen Yacht im Mittelmeer meinen Lebensabend genießen und diesen ganzen Moralaposteln, die wahrscheinlich nur so
    ihre Daseinsberechtigung verkaufen können, den AUFRECHTEN MITTELFINGER zeigen

  86. Soviel zur Dummheit der normalerweise schweigenden Mehrheit! Sorry für die etwas derbe Ausdrucksweise aber das musste mal gesagt werden.

    Vielen Dank für den ursprünglichen Artikel. Ich glaube er spiegelt die Meinung einer großen schweigenden Mehrheit wieder? Zumindest meiner!

  87. Sehr geehrter Herr Rützel, meine Formulierung mit der Dummheit ist sicherlich zu pauschal. Offen gestanden: Gäbe es hier eine Änderungsfunktion, hätte ich das zurückgeholt. Diese Formulierung ist der Tatsache geschuldet, dass ich nach 15 Jahren aktiver Kommunalpolitik in Sprecherfunktion manchmal schon gefrustet war (Stichworte z. B. Sparen ja, aber bitte nicht bei mir; Politiker lügen alle etc.). Auch wenn ich in diesem Blog mitdiskutiere, weil es hauptsächlich um Medien geht, möchte ich doch zum Fall Wulff selbst einen Leserbrief aus der letzten FAS zitieren. Ein Kay Bönisch aus Flörbachstal schreibt dort: „Ich wünschte, Herr Wulff würde nicht zum bezahlten Rücktritt gedrängt und wäre weiterhin uneinsichtig. Es müsste sich in diesem Fall das Gehalt für seine restliche Amtszeit und den anschließenden Ehrensold redlich „erschämen“. Dann wäre dieser Akt der öffentlichen Selbstzerstörung vielleicht ein warnendes Beispiel für Vorteilsannahme auf allen Ebenen der Politik“. Mit Letzterem beschäftige ich mich schon seit vielen Jahren; vielleicht lesen Sie dazu einen Text von mir (s. den beigefügten Link)? Der dürfte gerade für Sie von Interesse sein.

  88. Sehr geehrter Herr Wegener, Ich glaube es wird dringend Zeit, dass Sie sich mit sinnvolleren Dingen beschäftigen ( ;-)). Alles Gute! J. Rützel

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